Integrative Atemtherapie (IBT)
Die Integrative Atemtherapie (IBT) nach Dr. Rosalba Courtney ist ein evidenzbasierter Ansatz zur Atemschulung und Atemtherapie, der auf einem multidimensionalen Modell beruht.
Er berücksichtigt biomechanische, biochemische und biopsychosoziale Aspekte von Störungen im Atemsystem.
Zu Beginn der Therapie erfolgt eine ausführliche Anamnese und Untersuchung der Atemfunktion und des Atemmusters. Es wird nach Faktoren gesucht, die eine Atemstörung verursachen oder aufrechterhalten. Dies ermöglicht eine individuell angepasste Behandlung im Rahmen des multidimensionalen Ansatzes.
Ziel ist es die Nasenatmung, Körperhaltung und Muskelfunktion zu verbessern sowie Hyperventilation und stressbedingte Atemprobleme zu korrigieren. Der individuell angepasste Behandlungsplan kann Atemübungen, Muskel- und Haltungsrehabilitation, Entspannungs- und Achtsamkeitstechniken sowie manuelle Therapie umfassen. Diese sollen dafür sorgen, dass effizienter und funktioneller geatmet werden kann.
Es wird betont, dass die Atemtherapie keinen Arztbesuch oder eine Psychotherapie ersetzt, sondern unterstützend wirkt, um eine nachhaltige Verbesserung der Atemfunktion und des allgemeinen Wohlbefindens zu erreichen.
Was kann die Atemtherapie bewirken ?
Die Atmung ist ein sehr hilfreiches Tool, um viele wichtige körpereigene Prozesse positiv zu beeinflussen. Denn wenn sie richtig ausgerichtet ist, kann sie:
- Die Atemwege stärken und zu einer verbesserten Lungenfunktion beitragen
- Die Vagusnerv-Funktion stimulieren und somit die Funktion des autonomen Nervensystems regulieren
- Die Effizienz der Zirkulation von Blut, Lymphe und Liquor verstärken, um so beispielsweise den Blutdruck zu regulieren
- Die Konzentrations,- und Aufmerksamkeitsspanne verbessern
- Funktion des Verdauungssystems unterstützen
- Stressreaktion beruhigen und zu einer höheren Stressresistenz beitragen
- Eine Verbesserung der Schlafqualität herbeiführen und mentale Gesundheit fördern
Wie merke ich, dass ich Probleme mit der Atmung habe?
Die Atmung sollte sich unseren verschiedenen Situationen anpassen können.
Beispielsweise ist sie schneller, wenn wir Sport treiben und langsamer in Ruhephasen.
Diese Anpassungsfähigkeit kann aus der Balance geraten. Die Atmung ist dann
dysfunktional und in Ruhe möglicherweise zu schnell. Gefühle von Kurzatmigkeit, dem nicht richtig durchatmen können oder einer Atemnot können auftreten. Eine dysfunktionale Atmung kann zu unterschiedlichen Problemen im System führen und sich deshalb auf vielfältige Weise zu Erkennen geben.
Beispielsweise durch:
Schlafapnoe, Mundatmungssyndrom, Asthma, COPD, CFS, Long-Covid, CMD, chronische Sinusitis, Reizdarmsyndrom, Reflux, Blutdruckschwankungen, Hyperventilation z.B. bei Panik, Angststörungen und Depressionen, Burn-Out, ADHS, chronische Schmerzen (v.a. Schulter -Nacken) oder Beckenbodenbeschwerden (bspw. Stressinkontinenz).
Es kann Heilung mit Hilfe des Atems geschehen und der Atem selbst kann Heilung erfahren.
© 2023 Mareyle Sass